Doppelkronen

 

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Konzept - Dental - Technik GmbH

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Hofheim / Ts

05.04.2007

Doppelkronen aus NEM-Legierungen

 

 

  • SONDERDRUCK aus Heft 1, 41. Jahr, 12. Januar 1990

    Zum Stand der dentalen Technik

    Von U. Stüttgen

    Die von den Edelmetall-Legierungen her bekannten Doppelkronen - Techniken lassen sich nicht ohne Modifikationen auf Doppelkronen aus Nichtedelmetall ­ Legierungen übertragen. Die materialspezifischen Eigenschaften von NEM - Legierungen erfordern auf dem Gebiet der parallelwandigen Teleskopkronen und der Konuskronen neue Lösungsvorschläge. Drei verschiedene NEM - Doppelkronentypen werden in nachfolgender Arbeit vorgestellt und diskutiert.

    In Anbetracht der auf dem Kopf stehenden bundesdeutschen Bevölkerungspyramide und unter dem Eindruck der neu in Kraft getretenen Gebührenordnung für Zahnärzte er­scheint es dringend erforderlich, für die vor uns liegenden Jahre ein finan­ziell tragbares Teilprothesenkonzept zu entwickeln, das trotz deutlicher Einsparungen keine qualitativen Einbußen nach sich zieht. Als die zweckmäßigste Lösung zur Versorgung des stärker reduzierten Lückengebisses und damit wird man es aller Voraussicht nach in Zukunft vermehrt zu tun haben gilt die mit Doppelkronen verankerte Teilprothese.

    Zu den Doppelkronen zählen die »Teleskopkronen« und die »Konuskronen«. In der Vergangenheit wurden die Doppelkronen nahezu aus­schließlich aus hochgoldhaltigen Le­gierungen hergestellt. Die klinischen Erfahrungen mit den hochgoldhaltigen Doppelkronen waren weltweit hervorragend. Mit der Einführung der NEM - Legierungen in die kassenzahnärztliche Zahnheilkunde erkannte man sehr schnell, daß eine einfache Übertragung von »Edelmetall - Techniken« auf Nicht-Edel-Metall - Legierungen (NEM-Legierungen)« nicht möglich war. Nach mittlerweile zehnjähriger Erfahrung mit NEM ­Legierungen bietet die dentale Technik heutzutage einige sehr interessante Lösungsvorschläge an, um die bekannten Vorteile der Doppelkronen ­ Technik auch mit NEM-Legierungen realisieren zu können.

    Lösungsvorschläge für NEM-Doppelkronen

    Die NEM-Legierungen mit ihren gegenüber hochgoldhaltigen beziehungsweise goldreduzierten Legierungen doppelt so hohen Elastizitäts­moduln bereiten bei der Anfertigung parallelwandiger teileskopierender Verbindungen größte Schwierigkeiten. Die Doppelkronentechnik mit NEM-Konuskronen ist demgegenüber als relativ unproblematisch zu bezeichnen. Um die Vorteile der parallelwandigen Teleskopkronen auch bei NEM-Doppelkronen nutzen zu können, werden in zunehmendem Maß parallel zueinander stehende Friktionsstifte in Konuskronen eingearbeitet. Die nachträgliche Einarbeitung von Friktionsstiftchen ge­schieht im Regelfall mit Hilfe der Funkenerosions - Technik.

    Kunststoffteile zum Friktionser­halt bei Doppelkronen sollen im Rah­men dieser Arbeit nur beiläufig angesprochen werden (s. Auflistung der Doppelkronen nach ihrem Herstellungsverfahren). Ohne Frage eröff­nen sich aber gerade in der Kunst­stofftechnik Möglichkeiten, die heute nur erahnt werden können. Wie lassen sich nun die Doppelkronen nach Art ihrer zahntechnischen Herstellung klassifizieren ?

    Um einen Überblick über die Her­stellungsmöglichkeiten von NEM­ – Doppelkronen zu gewinnen, sei folgende Auflistung behilflich

     

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Primärteil-Herstellung mit Hil­fe der Frästechnik. Endbearbeitung des Primärteils   unter Zuhilfenahme des Fräsgerätes

Sekundärteil-Herstellung nach konventionellen Modellations - Techniken. 

Sehr aufwendige Technik, die umfangreiche Erfahrungen mit NEM - Legierungen erfordert.

Primärteil-Herstellung mit Hilfe der Frästechnik. Endbearbeitung des Primärteils unter Zuhilfenahme des Fräsgerätes

Sekundärteil-Herstellung in Aufgußtechnik. Diese Technik erfordert ein persönlich   erworbenes »Know how«, da nur wenig Literatur über die Aufgußtechnik zu finden ist. Primärteil- und Sekundärteil­ Herstellung beliebig

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Primärteil-Herstellung ohne Frästechnik. Sekundärteil-Herstel­lung nach konventionellen Modellations - Techniken. Primärteil-Herstellung mit Frästechnik. Sekundärteil-Herstellung in Aufgußtechnik 

 

Primärteil-Herstellung mit Frästechnik. Sekundär-Herstellung einschl. Prothesengerüst auf dublier­tem Arbeitsmodell im Modellgußverfahren  Zusätzliche Einarbeitung von Friktionsstiftchen mit Hilfe der Funkenerosion.

Natürlich lassen sich aus den aufgelisteten Lösungsvorschlägen für das     »NEM-Doppelkronen-Problem« noch eine Vielzahl von Varianten ableiten. Der Autor ist für jede Anregung, die zur Vereinfachung der NEM - Doppelkronentechnik führen könnte, dankbar.

Zur näheren Erläuterung seien aus der Vielzahl von Lösungsvorschlägen drei Varianten herausgenommen:

  • Doppelkronen mit einem Konuswinkel von 0—4 Grad ohne Fräs­technik;

  • Doppelkronen in Aufgußtechnik;

  • Konuskronen mit parallel einge­setzten Friktionsstiftchen

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Durch den Verzicht auf die Frästechnik soll bei der Doppelkronenherstellung eine möglichst große Stumpfnähe erreicht werden. Zusätzlich wird die äußerst schwierige Formgebung des Primärteils im Bereich von stufen- bzw. hohlkehlförmigen Präparationsgrenzen durch das Umgehen der Frästechnik erleichtert. Des weiteren geht man davon aus, daß das Primärteil für eine fräsende Formgebung stabiler gestaltet werden muss als bei einer »Frei-Hand-Bearbeitung«. Ein sauber gegossener Primäranker läßt sich mit einiger Übung und dem nötigen »Know-how« problemlos von Hand bis zur Hochglanzpolitur bearbeiten. Bei parallelwandigen Seitenflächen kann erfah­rungsgemäß auf ein Fräsgerät nicht verzichtet werden. Die bearbeiteten Flächen werden abschließend zum Ausschluss untersichgehender  Stellen, die unbedingt vermieden werden müssen, mit einem Haarlineal kontrolliert.

Die Wandstärke der Primärkrone kann bei dieser Technik bis unter 0,1 mm reduziert werden. Der angestrebte Konuswinkel beträgt zwi­schen 0 bis 4 Grad. Die Innen- und Außenteile sollen im Endzustand eine möglichst weitgehende Flächenpassung zeigen, d.h., die Sekundäranker sitzen den Primärankern im Unterschied zu der konventionellen Konuskronen-Technik flächenhaft auf. Die Innenflächen der Außenkronen sind hochglanzpoliert (s. Abb. 2.

Die Verblendung des Außenteils kann je nach Wunsch des behandelnden Zahnarztes entweder mit Kunststoff oder mit Keramik erfolgen. Bei der Verwendung von Verblendkunststoffen hat sich das Silanisieren der zu verblendenden Außenflächen praktisch bewährt. Die Abbildungen 1 und 2 zeigen zwei mit der vorstehend geschilderten Technik hergestellte Arbeiten.

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Ausgewählte NEM-Legierungen ermöglichen die Herstellung von Sekundärteilen in der sog. Aufgußtechnik. Hierdurch wird es bei ausreichender Dimensionierung der Primärkrone (Wandstärke zirka 0,2 mm) möglich, Sekundärteile in Kombination mit dem jeweiligen Prothesengerüst in einem Guß herzustellen. Ergänzend sei darauf hingewiesen, daß das gemeinsame Gießen von Außenteilen und Prothesengerüst auch mit dublierten Arbeitsmodellen nach der Methode der »Modellgußtechnik« grundsätzlich möglich ist.

Die Oxidationsfreudigkeit der NEM-Legierungen kommt der Aufgußtechnik prinzipiell entgegen. Die sich bildende Oxidschicht ermöglicht das mechanische Trennen der aufgegossenen Außenteile von den Innenteilen. Durch eine spezielle mechanische Nachbearbeitung der Innenfläche des Außenteils ist es möglich, die gewünschten Doppelkronenpassungen herzustellen. Beim augenblicklichen Stand der Technik müssen leicht angerauhte Innenflächen der Außenkronen noch in Kauf genommen werden. Dies ist unter Berücksichtigung der anzustrebenden Prothesenhygiene als Einschränkung zu bewerten. Die Lösung des angesprochenen »Hochglanzproblems« ist jedoch schon in greifbarer Nähe. An geeigneter Stelle wird darüber berichtet werden.

Ziel der Aufgußtechnik ist es, eine Flächenpassung zwischen den teleskopierenden Teilen herzustellen. Daß die Aufgußtechnik eine äußerst sensible Technik zur Herstellung von Doppelkronen ist, wird jedem, der routinemäßig NEM-Legierungen verarbeitet, verständlich sein. Die Passungen der aufgegossenen Teile sowie das Vermeiden von Lötstellen und nicht zuletzt die großen Zeitersparnisse bei umfangreichen prothetischen Konstruktionen durch den einen — alles entscheidenden — Guß lassen die Aufgußtechnik in Kombination mit NEM-Legierungen als besonders interessant erscheinen. Die Abbildungen 3 und 4 zeigen eine mit Hilfe der Aufgußtechnik hergestellte Doppelkronen-Arbeit. 

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Die Doppelkronen mit Friktionsstiftchen sind schon relativ gut bekannt. Ihre Verbreitung geht einher mit der Verbreitung der Funkenerosions-Technik. Zur Herstellung der Doppelkronen mit Friktionsstiftchen sei kurz ausgeführt, daß nach der An­fertigung von konusförmigen Doppelkronen mit Hilfe der Funkenerosion hochpräzise, parallel zueinander verlaufende Bohrungen angelegt werden, die den Friktionsstiftchen als »Laufbuchsen« dienen. Dabei ist sorgfältig darauf zu achten, daß im Bereich der anzulegenden Bohrungen genügend Substanz für die allseitig geschlossenen »Laufbuchsen« vor­handen ist. Die Friktionsstiftchen werden schließlich durch Plasma - Schweißen mit den Außenteilen verbunden. Im Gegensatz zu den klassi­schen Konuskronen halten die mit den Friktionsstiftchen modifizierten Konuskronen eine exakt einstellbare Friktionskraft über die Länge ihrer Friktionsstiftchen aufrecht. Praktisch bedeutet dies, daß solche Doppelkronen selbst nach einem längeren Abziehweg noch ihren friktiven Kontakt

Bei den parallelwandigen Teleskopkronen liegt die über eine Fugenpressung bewirkte elastische Verformung in der Kronenhülse selbst. Bei den wesentlich schwerer zu verformenden NEM-Legierungen verlegt man die elastische Verformung sozusagen auf die Friktionsstiftchen. Daher sind auf dem Gebiet den NEM ­Legierungen die mit Hilfe der Funkenerosion in Kombination mit dem Plasma - Schweißverfahren eingebrachten Friktionsstiftchen eine sehr ele­gante Methode, um das Friktionsver­halten von parallelwandigen Teleskopen aus EM-Legierungen mit Doppelkronen aus NEM-Legierungen zu simulieren.

Auch bei dieser Technik kann zur Vermeidung von Lötstellen, die nicht nur bei NEM - Legierungen problematisch sind, das Prothesengerüst samt allen Sekundärankern nach der Dublierung des Arbeitsmodells im Modellgußverfahren hergestellt werden. Die Verblendung der Außenteile kann wahlweise mit Kunststoff oder Keramik erfolgen. Die nachstehenden Abbildungen zeigen eine partielle Unterkieferprothese, die über Doppelkronen mit Friktionsstiftchen am Restgebiß verankert ist (Abb. 5 und 6).

Danksagung:   Für die wertvollen Anregungen bei der Abfassung des vorliegenden Textes sowie für die Herstellung der abgebildeten zahntechnischen Arbeiten dankt der Verfasser den Zahntechnikermeistern Chr. Biolik , L. Katnawatos (6200 Wiesbaden - Biebrich) und S. Kiefer (7530 Pforzheim) sowie Herrn Zt. N. Scherer (6239 Kriftel/ Taunus).

Anschrift des Verfasser: Prof. Dr. U. Stüttgen,

Inst. f. zahnärztl. Werkstoffkd. u. Technologie der Johannes – Gutenberg - Universität, Saarstr. 21, 6500 Mainz.

Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, der photomechanischen Wiedergabe und der Übersätzung vorbehalten. Werk-Verlag Dr. Edmund Banaschewaki GmbH. 8032 München-Gräfelfing. Druck: Universitätsdruckerei Dr. c. Wolf & Sohn, Heidemannstraße 166, 8000 München 45.

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Stand: 05.04.07.